Sexual Coach
Der Begriff beschreibt eine sexuelle Dienstleistung, bei der zeitlich begrenzt eine emotionale Begegnung stattfindet, die zu Erfahrungen mit der eigenen Sexualität genutzt werden können. Dabei ermöglicht der Sexualbegleiter demjenigen, der diese Dienstleistung in Anspruch nimmt, sich selbst lustvoll zu erleben. Sexualbegleiter legen Wert darauf, zu betonen, dass es ausschliesslich ein Recht auf eine Begegnung gibt, die zwar offen ist für sexuelle Wünsche aller Art, bei der aber keine sexuellen Dienstleistungen zu unterschiedlichen Preisen gekauft werden können. Die Bezahlung erfolgt für die Zeit, die der Sexualbegleiter mit dem Klienten verbringt, nicht für einen sexuellen Akt. Zielgruppe des Sexualbegleiters sind Menschen, die durch Behinderung nicht selbst in der Lage sind, eine gesunde Sexualität auszuleben, Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen keinen Partner finden oder noch wenig Erfahrung auf diesem Gebiet haben oder Paare, die beim Ausleben ihrer Sexualität Unterstützung benötigen. Inzwischen ist die Tätigkeit des Sexualbegleiters auch in der Schweiz ein anerkanntes Berufsbild mit entsprechender Ausbildung aber noch ohne staatliche Abschlussprüfung. Die Ausbildung richtet sich gleichermassen an Frauen und Männer ab dem 18. Lebensjahr, welche Menschen darin unterstützen möchten, Sexualität selbstbestimmt und selbstbewusst leben zu können. Voraussetzung für die Ausbildung ist unter anderem, dass der Kursteilnehmer bereits Erfahrung mit Körperarbeit im wesentlichen Sinne aufweisen kann. Auszubildende erhalten am Ende der Ausbildung ein Zertifikat, das sie berechtigt, den Titel Sexualbegleiter oder Sexualbegleiterin InSeBe zu führen. Die Abkürzung InSeBe steht dabei für Initiative SexualBegleitung, die diese Ausbildung auch anbietet. In Deutschland wird die Ausbildung vom Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter (ISBB), in Österreich unter der Marke Libida-Sexualbegleitung von der Fachstelle .hautnah. für Sexualität, Beziehung und Behinderung angeboten. Zum Angebot eines Sexualbegleiters können unter anderem Coaching, klassische und sinnliche Massagen, zärtliche Berührungen, Umarmungen, Kuscheln, Gespräche mit erotischen Inhalten und über die sexuellen Fantasien des Klienten oder gegenseitige sexuelle Erregung und Befriedigung gehören. Auf Geschlechtsverkehr, Oralkontakt und Zungenküsse hat der Klient kein Recht, ist aber möglich, wenn beide das wollen. Die Kosten für Sexualbegleitung werden pro Stunde berechnet. Bei den in der Schweiz tätigen Sexualbegleitern liegt der Stundensatz üblicherweise zwischen CHF 120 und 150. Für ein Erstgespräch werden durchschnittlich CHF 50 berechnet, die jedoch bei einer anschliessenden Buchung angerechnet werden. Bei Hausbesuchen kommen noch Reisekosten hinzu.