AyurvedischBindegewebsarbeit
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Berührerin

Als Berührerin wird eine weibliche Person bezeichnet, die Menschen mit Behinderung dabei hilft, Lust zu empfinden und ein liebevolles Gefühl zu ihrem Körper zu entwickeln. Im Gegensatz zur Sexassistenz, Sexualassistenz oder Sex-Surrogatpartnerschaft, bei der mehr im therapeutischen Kontext an einem Patienten sexuelle Handlungen vollführt werden, ist für den Beruf Berührerin keine therapeutische Ausbildung notwendig. Viele der in diesem Beruf tätigen Personen kommen aber aus pflegerischen und sozialen Berufen.

Die Klientel der Berührerin umfasst Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Sexualität nicht eigenständig ausleben können. Dabei sind körperliche oder geistige Behinderungen der häufigste Grund, die Dienste einer Berührerin in Anspruch zu nehmen. Aber auch psychische Faktoren wie die Angst vor Sex oder Traumata, die durch Missbrauch entstanden sind, können als Gründe infrage kommen. Auf physischer Ebene kann das altersbedingte Ausbleiben der Erektion ein möglicher Grund für die Behandlung sein. Aber auch der Mangel an körperlicher Nähe von älteren Menschen kann das Bedürfnis nach einer Behandlung wecken. Inzwischen engagieren immer mehr Senioreneinrichtungen professionelle Berührerinnen für ihre Bewohner. Grundsätzlich können durch die Behandlung verborgene Ängste und Blockaden aufgedeckt und gelöst werden.

In der Regel sind die Klienten männlichen Geschlechts. Es ist aber auch die Behandlung von Frauen denkbar, beispielsweise wenn eine Störung des Lustempfindens nach einer Vergewaltigung vorliegt. Ebenso können Männer und Frauen diese Tätigkeit ausüben.

Vor jeder Session erkundet die Berührerin, wie weit sie gehen darf und welche Methoden der Behandlung gewünscht sind. Dabei geht es vorrangig darum, den Klienten langsam wieder an Gefühle der Lust zu gewöhnen und Ängste und Verspannungen abzubauen. Während bei männlichen Klienten häufig die Angst vorm Versagen eine Rolle spielt, steht bei Frauen die Orgasmusfähigkeit im Vordergrund.

Die Behandlung erfolgt in mehreren Schritten mit genauen Anweisungen der Berührerin. Die Handlungen sind in erster Linie von Zärtlichkeit und Einfühlungsvermögen geprägt und entsprechen im wahrsten Sinn des Wortes dem, was der Begriff Berührerin beinhaltet. Ein sexueller Austausch in Form von Geschlechts- oder Oralverkehr findet dabei nicht statt. Vielmehr sind bestimmte Massagetechniken aus dem Bereich der erotischen Massage, zärtliche Berührungen und Körperarbeit die Methoden, die zum Erfolg führen. Dass emotionalen Bindungen keine Rolle spielen, ist dabei eher von Vorteil, weil dadurch kein Erwartungsdruck entsteht und der zu Behandelnde freier und entspannter ist.

Viele Klienten berichten nach einer Behandlung über die positiven Nachwirkungen. Als soziales Wesen ist der Mensch für Körperkontakt besonders empfänglich und allgemeines Wohlbefinden sowie die Stress mindernde Wirkung der Behandlung werden von den Klienten immer wieder betont.

Das Honorar für die Arbeit einer Berührerin beträgt gemäss den Richtlinien der Schweizer Fachstelle Behinderung und Sexualität CHF 200 pro Stunde. Zugleich verpflichten sich Berührerinnen zur Einhaltung der Qualitätsmerkmale, die von der Fachstelle erarbeitet wurden.